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Msgr. Dr. theol. Gerhard Fittkau

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Msgr. Dr. theol. Gerhard Fittkau

Birth
Tołniki Małe, Powiat kętrzyński, Warmińsko-Mazurskie, Poland
Death
6 Mar 2004 (aged 91)
Werden, Stadtkreis Essen, Nordrhein-Westfalen, Germany
Burial
Cologne, Stadtkreis Köln, Nordrhein-Westfalen, Germany Add to Map
Memorial ID
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Er war ein deutscher katholischer Theologe, Dogmatiker, Buchautor und Publizist.
Er war der Alteste Sohn des Dorflehrers Hugo Fittkau, und seiner Gattin Anna (geb. Harwardt). Geboren in Neuhof/Ermland, Landkreis Braunsberg. Seit 1945 gehört das Dorf zu Polen und heißt auf polnisch Nowy Dwór.
Geschwister:
Pfarrer, Hans Werner Flittkau (Biologe) 1913 – 2005
Hugo Fittkau ? - ?
Irmgard Fittkau, 1916 – 2005
Brigitte Maria (Flittkau) Tolksdorf, Jan. 10, 1921 – March 10, 2011
Hiltrud (Fittkau) Brosch, 1923 - 2022
Christa (Flittkau) Tolksdorf, 1926 - 2017
Prof. Dr. Ernst Josef Fittkau (Zoologe), 1927 - 2012

Bildung
Er besuchte das Progymnasium in Rößel, absolvierte das Abitur und studierte Christliche Theologie und Philosophie im Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum de Urbe in Rom, an der Universität Innsbruck, der Universität in Freiburg im Üechtland (Schweiz) und am Lyceum Hosianum in Braunsberg.
Die Priesterweihe empfing er im März 1937 durch den Bischof von Ermland Maximilian Kaller in Frauenburg. Er betreute als Spiritual im Jahr 1939 das Karmelitinnenkloster in Pawelwitz-Wendelborn (heute Wrocław-Pawłowice) bei Breslau.
Im Jahr 1944 absolvierte er ein Zusatzstudium in Breslau und promovierte an der Universität Breslau zum Doctor theologiae mit der Dissertation Der Begriff des Mysteriums bei Johannes Chrysostomos. Eine Auseinandersetzung mit dem Begriff Kultmysteriums in der Lehre des Odo Casels. Neben Deutsch, Kirchenlatein und Griechisch lernte er auch Französisch und Englisch.
Leben und Wirken
Zuerst wirkte er als Bischofssekretär des Bischofs von Ermland Maximilian Kaller in Allenstein. Er wurde von der Gestapo in Frauenburg verhört und ihm wurde wegen der Veröffentlichung und Vervielfältigung von Hirtenbriefen die Schreibmaschine konfisziert. Nach mehreren Verhören durch die Gestapo in Königsberg wurde er aus dem Ermland als Staatsfeind ausgewiesen. Er fand 1939 Zuflucht im Karmelitinnenkloster in Pawelwitz-Wandelborn bei Breslau und war dort als Hausgeistlicher tätig.
Am 8. September 1944 wurde er zum Pfarrer der Mariä Geburt-Kirchengemeinde in Süßenberg (heute Jarandowo) im Kreis Heilsberg bestellt. Nach dem Rückzug der Wehrmacht kam am 3. Februar 1945 die Rote Armee, dann die NKWD-Miliz in das Dorf.
Verschleppung 1945
Als Folge der Ostpreußischen Offensive wurde Ermland im Frühjahr 1945 von der Roten Armee eingenommen und in Süßenberg eine Kommandantur eingeführt. Gerhard Fittkau wurde mit anderen Gefangenen registriert, für zwei Wochen in den Kellern in Heilsberg eingesperrt und von NKWD-Kommissaren verhört. Einige Tage später wurden sie auf Lastwagen verladen und in das Strafgefängnis in Bartenstein transportiert, danach in das Gebäude der Strafanstalt in Insterburg.
Am 6. März 1945 ging es mit der Eisenbahn in einem Viehwaggon in einen Gulag Kolonne VII an den Flüssen Ischma und Petschora in der Taiga. Mit der Erlaubnis des Politruks Hellwig und mit dem mitgenommenen Schott (Messbuch) organisierte Gerhard Fittkau am 1. April 1945 eine Osterandacht für die Verschleppten in der Lagerbaracke.
Am 25. Mai 1945 wurde er in das Genesungslager Workuta hinter dem nördlichen Polarkreis verlegt. Der Pellagra und Entkräftigung wegen wurde er Mitte August 1945 aus dem Lager Workuta entlassen. Mit einem Güterzug kam er nach 28 Tagen in Frankfurt an der Oder in der Sowjetischen Besatzungszone an.
Deutschland 1945–1948
Am 24. September 1945 ging es weiter nach Berlin-Köpenick in das Gertraudenhospital (Berlin) der ermländischen Katharinenschwestern. Seine Deportation, Erlebnisse und Erinnerungen 1944–1945 schrieb er, als Zeitzeuge, in dem autobiografischen Buch "Mein 33. Jahr" nieder. Das Buch erschien zuerst in fünf Auflagen in New York und wurde weltweit in zwölf Sprachen übersetzt und vielmals aufgelegt.
Am 7. Oktober 1945 stellte ihm der Kaplan Wolski den Brief seiner Mutter zu, die mit ihrem Ehemann nach der Flucht aus Ermland im Osnabrücker Land ankam. Einige Wochen später setzte er sich nachts auf einen leeren Kohlenzug, der in die Britische Besatzungszone rollte und begegnete seinen Eltern und Bischof Maximilian Kaller, dessen letzter Sekretär er seit Mitte 1946 und gleichzeitig Mitarbeiter im Päpstlichen Sonderamt für heimatvertriebene Deutsche wurde. Nach dem Tod Bischofs Kaller am 7. Juli 1947 in Frankfurt am Main verblieb Gerhard Fittkau in seiner Wohnung, um die notwendigen Nachlassangelegenheiten zu regeln. Anschließend übernahm er die Betreuung der Landsleute aus Ermland besonders der Mitglieder der Süßenberger Mariä-Geburt-Kirchengemeinde.
Im Herbst 1948 wurde er Generalsekretär des Bonifatiuswerks in Paderborn und im Februar 1949 reiste er als Direktor der American St. Boniface Society nach New York aus. Von dort aus organisierte er eine umfassende Diasporahilfe.
Bundesrepublik Deutschland
Im Jahr 1953 wurde Gerhard Fittkau von Papst Pius XII. zum Päpstlichen Geheimkämmerer und im Jahr 1956 zum Päpstlichen Hausprälaten ernannt. Am 28. Dezember 1956 ernannte ihn der Kapitularvikar Arthur Kather zum Diözesankonsultor und zum Konsistorialrat mit dem Titel Domherr.
1960 kehrte er aus den Vereinigten Staaten zurück und siedelte sich im Bistum Essen an. Bischof Franz Hengsbach ernannte ihn 1961 zum Synodalexaminator und 1962 zum Professor für Dogmatik am neugegründeten Priesterseminar in Essen-Werden. Die Entpflichtung erfolgte zum 31. Oktober 1983. Im Jahr 1961 war Fittkau eines der Gründungsmitglieder des Rundfunkrats des Kurzwellensenders Deutsche Welle in Köln. Während des Zweiten Vatikanischen Konzils 1962–1965 in Rom war er als Leiter und Sprecher der deutschen Presseabteilung des Konzilpresseamtes im Einsatz.
In der Zeit 17. Juli bis 2. August 1976 unternahm Fittkau eine Reise in die Volksrepublik Polen, um mit der dortigen Bistumsverwaltung in Olsztyn, Warmia eine dauerhafte Verbindung aufzunehmen. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn im Jahr 1982 zum Apostolischen Protonotar. Der polnische Erzbischof Edmund Piszcz berief Gerhard Fittkau am Pfingstfest 1989 als ersten deutschen Geistlichen zum Ehrendomherren an der polnischen Kathedrale Mariä Himmelfahrt und St. Andreas des Erzbistums Warmia in Frombork. Als Papst Johannes Paul II. im Sommer 1991 nach Olsztyn zu Besuch kam, war Fittkau als einer der Konzelebranten bei der feierlichen Papstmesse am 6. Juni dabei. Er lebte bis zum Lebensende in Essen-Werden.
Er war ein deutscher katholischer Theologe, Dogmatiker, Buchautor und Publizist.
Er war der Alteste Sohn des Dorflehrers Hugo Fittkau, und seiner Gattin Anna (geb. Harwardt). Geboren in Neuhof/Ermland, Landkreis Braunsberg. Seit 1945 gehört das Dorf zu Polen und heißt auf polnisch Nowy Dwór.
Geschwister:
Pfarrer, Hans Werner Flittkau (Biologe) 1913 – 2005
Hugo Fittkau ? - ?
Irmgard Fittkau, 1916 – 2005
Brigitte Maria (Flittkau) Tolksdorf, Jan. 10, 1921 – March 10, 2011
Hiltrud (Fittkau) Brosch, 1923 - 2022
Christa (Flittkau) Tolksdorf, 1926 - 2017
Prof. Dr. Ernst Josef Fittkau (Zoologe), 1927 - 2012

Bildung
Er besuchte das Progymnasium in Rößel, absolvierte das Abitur und studierte Christliche Theologie und Philosophie im Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum de Urbe in Rom, an der Universität Innsbruck, der Universität in Freiburg im Üechtland (Schweiz) und am Lyceum Hosianum in Braunsberg.
Die Priesterweihe empfing er im März 1937 durch den Bischof von Ermland Maximilian Kaller in Frauenburg. Er betreute als Spiritual im Jahr 1939 das Karmelitinnenkloster in Pawelwitz-Wendelborn (heute Wrocław-Pawłowice) bei Breslau.
Im Jahr 1944 absolvierte er ein Zusatzstudium in Breslau und promovierte an der Universität Breslau zum Doctor theologiae mit der Dissertation Der Begriff des Mysteriums bei Johannes Chrysostomos. Eine Auseinandersetzung mit dem Begriff Kultmysteriums in der Lehre des Odo Casels. Neben Deutsch, Kirchenlatein und Griechisch lernte er auch Französisch und Englisch.
Leben und Wirken
Zuerst wirkte er als Bischofssekretär des Bischofs von Ermland Maximilian Kaller in Allenstein. Er wurde von der Gestapo in Frauenburg verhört und ihm wurde wegen der Veröffentlichung und Vervielfältigung von Hirtenbriefen die Schreibmaschine konfisziert. Nach mehreren Verhören durch die Gestapo in Königsberg wurde er aus dem Ermland als Staatsfeind ausgewiesen. Er fand 1939 Zuflucht im Karmelitinnenkloster in Pawelwitz-Wandelborn bei Breslau und war dort als Hausgeistlicher tätig.
Am 8. September 1944 wurde er zum Pfarrer der Mariä Geburt-Kirchengemeinde in Süßenberg (heute Jarandowo) im Kreis Heilsberg bestellt. Nach dem Rückzug der Wehrmacht kam am 3. Februar 1945 die Rote Armee, dann die NKWD-Miliz in das Dorf.
Verschleppung 1945
Als Folge der Ostpreußischen Offensive wurde Ermland im Frühjahr 1945 von der Roten Armee eingenommen und in Süßenberg eine Kommandantur eingeführt. Gerhard Fittkau wurde mit anderen Gefangenen registriert, für zwei Wochen in den Kellern in Heilsberg eingesperrt und von NKWD-Kommissaren verhört. Einige Tage später wurden sie auf Lastwagen verladen und in das Strafgefängnis in Bartenstein transportiert, danach in das Gebäude der Strafanstalt in Insterburg.
Am 6. März 1945 ging es mit der Eisenbahn in einem Viehwaggon in einen Gulag Kolonne VII an den Flüssen Ischma und Petschora in der Taiga. Mit der Erlaubnis des Politruks Hellwig und mit dem mitgenommenen Schott (Messbuch) organisierte Gerhard Fittkau am 1. April 1945 eine Osterandacht für die Verschleppten in der Lagerbaracke.
Am 25. Mai 1945 wurde er in das Genesungslager Workuta hinter dem nördlichen Polarkreis verlegt. Der Pellagra und Entkräftigung wegen wurde er Mitte August 1945 aus dem Lager Workuta entlassen. Mit einem Güterzug kam er nach 28 Tagen in Frankfurt an der Oder in der Sowjetischen Besatzungszone an.
Deutschland 1945–1948
Am 24. September 1945 ging es weiter nach Berlin-Köpenick in das Gertraudenhospital (Berlin) der ermländischen Katharinenschwestern. Seine Deportation, Erlebnisse und Erinnerungen 1944–1945 schrieb er, als Zeitzeuge, in dem autobiografischen Buch "Mein 33. Jahr" nieder. Das Buch erschien zuerst in fünf Auflagen in New York und wurde weltweit in zwölf Sprachen übersetzt und vielmals aufgelegt.
Am 7. Oktober 1945 stellte ihm der Kaplan Wolski den Brief seiner Mutter zu, die mit ihrem Ehemann nach der Flucht aus Ermland im Osnabrücker Land ankam. Einige Wochen später setzte er sich nachts auf einen leeren Kohlenzug, der in die Britische Besatzungszone rollte und begegnete seinen Eltern und Bischof Maximilian Kaller, dessen letzter Sekretär er seit Mitte 1946 und gleichzeitig Mitarbeiter im Päpstlichen Sonderamt für heimatvertriebene Deutsche wurde. Nach dem Tod Bischofs Kaller am 7. Juli 1947 in Frankfurt am Main verblieb Gerhard Fittkau in seiner Wohnung, um die notwendigen Nachlassangelegenheiten zu regeln. Anschließend übernahm er die Betreuung der Landsleute aus Ermland besonders der Mitglieder der Süßenberger Mariä-Geburt-Kirchengemeinde.
Im Herbst 1948 wurde er Generalsekretär des Bonifatiuswerks in Paderborn und im Februar 1949 reiste er als Direktor der American St. Boniface Society nach New York aus. Von dort aus organisierte er eine umfassende Diasporahilfe.
Bundesrepublik Deutschland
Im Jahr 1953 wurde Gerhard Fittkau von Papst Pius XII. zum Päpstlichen Geheimkämmerer und im Jahr 1956 zum Päpstlichen Hausprälaten ernannt. Am 28. Dezember 1956 ernannte ihn der Kapitularvikar Arthur Kather zum Diözesankonsultor und zum Konsistorialrat mit dem Titel Domherr.
1960 kehrte er aus den Vereinigten Staaten zurück und siedelte sich im Bistum Essen an. Bischof Franz Hengsbach ernannte ihn 1961 zum Synodalexaminator und 1962 zum Professor für Dogmatik am neugegründeten Priesterseminar in Essen-Werden. Die Entpflichtung erfolgte zum 31. Oktober 1983. Im Jahr 1961 war Fittkau eines der Gründungsmitglieder des Rundfunkrats des Kurzwellensenders Deutsche Welle in Köln. Während des Zweiten Vatikanischen Konzils 1962–1965 in Rom war er als Leiter und Sprecher der deutschen Presseabteilung des Konzilpresseamtes im Einsatz.
In der Zeit 17. Juli bis 2. August 1976 unternahm Fittkau eine Reise in die Volksrepublik Polen, um mit der dortigen Bistumsverwaltung in Olsztyn, Warmia eine dauerhafte Verbindung aufzunehmen. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn im Jahr 1982 zum Apostolischen Protonotar. Der polnische Erzbischof Edmund Piszcz berief Gerhard Fittkau am Pfingstfest 1989 als ersten deutschen Geistlichen zum Ehrendomherren an der polnischen Kathedrale Mariä Himmelfahrt und St. Andreas des Erzbistums Warmia in Frombork. Als Papst Johannes Paul II. im Sommer 1991 nach Olsztyn zu Besuch kam, war Fittkau als einer der Konzelebranten bei der feierlichen Papstmesse am 6. Juni dabei. Er lebte bis zum Lebensende in Essen-Werden.

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Priester der Diözese Ermland



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  • Created by: Fabian Doles
  • Added: Oct 3, 2023
  • Find a Grave Memorial ID:
  • Find a Grave, database and images (https://www.findagrave.com/memorial/260282420/gerhard-fittkau: accessed ), memorial page for Msgr. Dr. theol. Gerhard Fittkau (11 May 1912–6 Mar 2004), Find a Grave Memorial ID 260282420, citing Friedhof Kalk, Cologne, Stadtkreis Köln, Nordrhein-Westfalen, Germany; Maintained by Fabian Doles (contributor 46517704).