Advertisement

Johann Schicht

Advertisement

Johann Schicht

Birth
Rynoltice, Okres Liberec, Liberec, Czech Republic
Death
3 Jun 1907 (aged 52)
Strekov, Okres Ústí nad Labem, Ústí nad Labem, Czech Republic
Burial
Strekov, Okres Ústí nad Labem, Ústí nad Labem, Czech Republic GPS-Latitude: 50.654312, Longitude: 14.0676407
Memorial ID
View Source
Johanns Vater, Georg Schicht der Ältere (1820–1887), ein Bauer und Fleischhauer mit neun Kindern, begann im Jahr 1848 mit einer Seifenproduktion in seinem Haus in Ringelshain. Durch den beruflichen Erfolg war es ihm möglich, 1867 in einem neuen Gebäude eine Seifensiederei aufzubauen. 1878 übergab er das Unternehmen mit dem Namen Georg Schicht seinen Söhnen Josef (1851–1923), Franz (1853–1924) und Johann – sein Sohn Heinrich (1857–1929) wurde später aufgenommen. Ein weiterer Bruder war Georg Schicht (1849–1913). Georg Schicht war bis 1951 der Name des Unternehmens. Johann Schicht hatte 1873 die Idee die Produktion nach Aussig zu verlegen, um Transportprobleme von Rohmaterial zu verringern. 1880 realisierte er seine Idee und baute zwischen den Ortsteilen Kramoly und Novosedlice, in Střekov (Schreckenstein), heute einem Stadtteil von Aussig. Johann Schicht war aktives Mitglied verschiedener Handels- und Kulturinstitutionen. 1898 wurde er für seine Mitwirkung an der österreichisch-ungarischen Industrie ausgezeichnet. Schicht kann verglichen werden mit anderen altösterreichischen Unternehmern wie Tomáš Baťa oder Emil von Škoda, indem er ein großes Firmenimperium aufbaute und dabei die sozialen Aspekte ebenso wie die moderne Technologie im Auge hatte.

Unternehmen
Ab 1885 wuchs das kleine Unternehmen mit damals 12 Beschäftigten schnell an, verkaufte eine Menge anderer Artikel, wie Kerzen, Margarine, Wasserglas, Stearin und Glycerin. Sehr populär war die Hirschseife, die seit Ende des 19. Jahrhunderts bis 2002 produziert wurde. 1894 wurde auf der hygienischen Ausstellung in Wien der Firma Georg Schicht in Aussig a. d. Elbe auf ihre „Patentseife" die goldene Medaille zuerkannt.
Spätestens 1900 gründete Wilhelm Schicht in Ringelshain die Nährmittelwerke Ceres, benannt nach der Göttin Ceres. Dieser Markenname bezeichnete in der Folge zahlreiche Lebensmittel, zunächst Fruchtsäfte aus Ringelshain, spätestens ab 1905 vor allem Kokosfett aus Ringelshain und Aussig, und ist auch heute noch in Verwendung. Das Unternehmen errichtete auch eine eigene Maschinenfabrik und eine Schmiede, betrieb Kohlenminen und Kraftwerke. Es investierte auch in einige Chemie- und Lebensmittelerzeugungsunternehmen. Eine Niederlassung wurde 1906 in Mährisch Ostrau gegründet.
Wegen gesundheitlicher Probleme wandelte Johann Schicht sein Unternehmen 1906 in eine Aktiengesellschaft um, wovon die Familie Schicht zu 80 % Eigentümer war. Als Johann Schicht 1907 starb, hatte das Unternehmen 1.800 Beschäftigte. Sein Sohn Heinrich Schicht folgte Johann als Chef des Unternehmens nach. Nach dem schrittweisen (1912–1913) Kauf der Firma Emanuel Khuner & Sohn (Marke Kunerol), mit der sich Schicht schon seit 1906 in erbittertem Konkurrenzkampf befunden hatte, wurde im Jahr 1923 die Margarinefabrik in Wien-Atzgersdorf gebaut. Im Jahr 1929 wurde aus zehn Unternehmen der Branche, unter ihnen die Georg Schicht AG, die Unilever Österreich gegründet und im Jahr 1939 nach dem Anschluss mit der Unilever Deutschland verschmolzen. Die Marke Kuner wird von Unilever immer noch verwendet. Die Marke Ceres wurde von Unilever 2004 an die Firma Vereinigte Fettwarenindustrie (Wels) verkauft.
Johanns Vater, Georg Schicht der Ältere (1820–1887), ein Bauer und Fleischhauer mit neun Kindern, begann im Jahr 1848 mit einer Seifenproduktion in seinem Haus in Ringelshain. Durch den beruflichen Erfolg war es ihm möglich, 1867 in einem neuen Gebäude eine Seifensiederei aufzubauen. 1878 übergab er das Unternehmen mit dem Namen Georg Schicht seinen Söhnen Josef (1851–1923), Franz (1853–1924) und Johann – sein Sohn Heinrich (1857–1929) wurde später aufgenommen. Ein weiterer Bruder war Georg Schicht (1849–1913). Georg Schicht war bis 1951 der Name des Unternehmens. Johann Schicht hatte 1873 die Idee die Produktion nach Aussig zu verlegen, um Transportprobleme von Rohmaterial zu verringern. 1880 realisierte er seine Idee und baute zwischen den Ortsteilen Kramoly und Novosedlice, in Střekov (Schreckenstein), heute einem Stadtteil von Aussig. Johann Schicht war aktives Mitglied verschiedener Handels- und Kulturinstitutionen. 1898 wurde er für seine Mitwirkung an der österreichisch-ungarischen Industrie ausgezeichnet. Schicht kann verglichen werden mit anderen altösterreichischen Unternehmern wie Tomáš Baťa oder Emil von Škoda, indem er ein großes Firmenimperium aufbaute und dabei die sozialen Aspekte ebenso wie die moderne Technologie im Auge hatte.

Unternehmen
Ab 1885 wuchs das kleine Unternehmen mit damals 12 Beschäftigten schnell an, verkaufte eine Menge anderer Artikel, wie Kerzen, Margarine, Wasserglas, Stearin und Glycerin. Sehr populär war die Hirschseife, die seit Ende des 19. Jahrhunderts bis 2002 produziert wurde. 1894 wurde auf der hygienischen Ausstellung in Wien der Firma Georg Schicht in Aussig a. d. Elbe auf ihre „Patentseife" die goldene Medaille zuerkannt.
Spätestens 1900 gründete Wilhelm Schicht in Ringelshain die Nährmittelwerke Ceres, benannt nach der Göttin Ceres. Dieser Markenname bezeichnete in der Folge zahlreiche Lebensmittel, zunächst Fruchtsäfte aus Ringelshain, spätestens ab 1905 vor allem Kokosfett aus Ringelshain und Aussig, und ist auch heute noch in Verwendung. Das Unternehmen errichtete auch eine eigene Maschinenfabrik und eine Schmiede, betrieb Kohlenminen und Kraftwerke. Es investierte auch in einige Chemie- und Lebensmittelerzeugungsunternehmen. Eine Niederlassung wurde 1906 in Mährisch Ostrau gegründet.
Wegen gesundheitlicher Probleme wandelte Johann Schicht sein Unternehmen 1906 in eine Aktiengesellschaft um, wovon die Familie Schicht zu 80 % Eigentümer war. Als Johann Schicht 1907 starb, hatte das Unternehmen 1.800 Beschäftigte. Sein Sohn Heinrich Schicht folgte Johann als Chef des Unternehmens nach. Nach dem schrittweisen (1912–1913) Kauf der Firma Emanuel Khuner & Sohn (Marke Kunerol), mit der sich Schicht schon seit 1906 in erbittertem Konkurrenzkampf befunden hatte, wurde im Jahr 1923 die Margarinefabrik in Wien-Atzgersdorf gebaut. Im Jahr 1929 wurde aus zehn Unternehmen der Branche, unter ihnen die Georg Schicht AG, die Unilever Österreich gegründet und im Jahr 1939 nach dem Anschluss mit der Unilever Deutschland verschmolzen. Die Marke Kuner wird von Unilever immer noch verwendet. Die Marke Ceres wurde von Unilever 2004 an die Firma Vereinigte Fettwarenindustrie (Wels) verkauft.

Gravesite Details

Die Grabanlage ist in einem desolaten Zustand. Das Interesse der nach 1946 angesiedelten Bewohner ist nicht vorhanden, für den großen Sohn der Stadt Aussig / Schreckenstein.



Sponsored by Ancestry

Advertisement