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Bruno Baruch Engel

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Bruno "Baruch" Engel

Birth
Bützow, Landkreis Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Germany
Death
30 Mar 1943 (aged 56)
Terezin (Theresienstadt), Okres Litoměřice, Ústí nad Labem, Czech Republic
Burial
Terezin (Theresienstadt), Okres Litoměřice, Ústí nad Labem, Czech Republic Add to Map
Memorial ID
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Aufgewachsen ist Bruno Engel in der vermögenden jüdischen Familie des Hofklempnermeisters Max Engel zu Bützow. Vater Max heiratete 1885 Bertha Bentheim, die Tochter einer angesehenen jüdischen Kaufmannsfamilie aus Parchim. Mit den beiden 1886 und 1888 geborenen Söhnen Bruno und Willy führte die Familie ein eher unauffälliges Leben. Am 1. Dezember 1894 übernahm der Vater Max Engel als Hofklempnermeister die von seinem Vater Louis Engel 1832 gegründete Firma. Die Söhne Bruno und Willy schickte er Michaelis 1893 beziehungsweise Ostern 1896 auf die Realschule und erwartete nicht, dass sie eines Tages in seine Fußstapfen als Klempnermeister treten. Ab 1919 wurde es langsam einsam um den Vater. Mutter Bertha starb 1906, ihre Beisetzung war eine der letzten auf dem jüdischen Friedhof zu Bützow. Dr. Bruno Engel hatte sich als Bankkaufmann in Berlin niedergelassen, Sein Bruder Willy arbeitete als Assistenzarzt in Parchim. 1925 hatte der Vater Max Engel die Firma und das Haus bereits an einen Herrn Deinert, einen Klempnermeister aus Ostfriesland, verkauft und sich als Rentner zur Ruhe gesetzt. Nach vielem Drängen seines Sohnes Bruno, inzwischen promovierter Volkswirt, entschloss sich Max Engel mit 80 Jahren, seinen Lebensabend in Berlin-Wilmersdorf zu verbringen. Trotz der massiven Judenhetze nach Hitlers Machtergreifung hatten Vater, Sohn und Schwiegertochter Johanna, viele schöne gemeinsame Jahre. Das Schlimmste blieb der Schwiegertochter erspart, als sie am 29. Oktober 1938 an einem Nervenleiden starb. Nach der Reichskristallnacht zehn Tage später wurde das Leben für die Juden unerträglich. Dr. Bruno Engel wurde zur Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie verpflichtet. Mit den Beschlüssen zur Endlösung der Judenfrage auf der Wannsee-Konferenz vom 20. Januar 1942 war auch das Schicksal von Max und Bruno Engel entschieden. Sehr alte Juden und dekorierte Weltkriegsteilnehmer sollten in das Ghetto Theresienstadt deportiert werden. Mit Transport I/9 Nr. 502 kam Max Engel (92) am 19. Juni 1942 in Theresienstadt an. Am 12. Juli 1942 bescheinigte der Lagerarzt den Tod des Staatenlosen jüdischer Nationalität. Mit Transport I/71 folgte Dr. Bruno Engel (56) am 4. Oktober 1942. Sein Todesdatum ist der Weitertransport in ein Vernichtungslager am 30. März 1943.
Aufgewachsen ist Bruno Engel in der vermögenden jüdischen Familie des Hofklempnermeisters Max Engel zu Bützow. Vater Max heiratete 1885 Bertha Bentheim, die Tochter einer angesehenen jüdischen Kaufmannsfamilie aus Parchim. Mit den beiden 1886 und 1888 geborenen Söhnen Bruno und Willy führte die Familie ein eher unauffälliges Leben. Am 1. Dezember 1894 übernahm der Vater Max Engel als Hofklempnermeister die von seinem Vater Louis Engel 1832 gegründete Firma. Die Söhne Bruno und Willy schickte er Michaelis 1893 beziehungsweise Ostern 1896 auf die Realschule und erwartete nicht, dass sie eines Tages in seine Fußstapfen als Klempnermeister treten. Ab 1919 wurde es langsam einsam um den Vater. Mutter Bertha starb 1906, ihre Beisetzung war eine der letzten auf dem jüdischen Friedhof zu Bützow. Dr. Bruno Engel hatte sich als Bankkaufmann in Berlin niedergelassen, Sein Bruder Willy arbeitete als Assistenzarzt in Parchim. 1925 hatte der Vater Max Engel die Firma und das Haus bereits an einen Herrn Deinert, einen Klempnermeister aus Ostfriesland, verkauft und sich als Rentner zur Ruhe gesetzt. Nach vielem Drängen seines Sohnes Bruno, inzwischen promovierter Volkswirt, entschloss sich Max Engel mit 80 Jahren, seinen Lebensabend in Berlin-Wilmersdorf zu verbringen. Trotz der massiven Judenhetze nach Hitlers Machtergreifung hatten Vater, Sohn und Schwiegertochter Johanna, viele schöne gemeinsame Jahre. Das Schlimmste blieb der Schwiegertochter erspart, als sie am 29. Oktober 1938 an einem Nervenleiden starb. Nach der Reichskristallnacht zehn Tage später wurde das Leben für die Juden unerträglich. Dr. Bruno Engel wurde zur Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie verpflichtet. Mit den Beschlüssen zur Endlösung der Judenfrage auf der Wannsee-Konferenz vom 20. Januar 1942 war auch das Schicksal von Max und Bruno Engel entschieden. Sehr alte Juden und dekorierte Weltkriegsteilnehmer sollten in das Ghetto Theresienstadt deportiert werden. Mit Transport I/9 Nr. 502 kam Max Engel (92) am 19. Juni 1942 in Theresienstadt an. Am 12. Juli 1942 bescheinigte der Lagerarzt den Tod des Staatenlosen jüdischer Nationalität. Mit Transport I/71 folgte Dr. Bruno Engel (56) am 4. Oktober 1942. Sein Todesdatum ist der Weitertransport in ein Vernichtungslager am 30. März 1943.


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