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Dr. Hans Wilhelm Theodor Otto Barnewitz

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Dr. Hans Wilhelm Theodor Otto Barnewitz

Birth
Woserin, Landkreis Ludwigslust-Parchim, Mecklenburg-Vorpommern, Germany
Death
6 Feb 1968 (aged 82)
Bützow, Landkreis Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Germany
Burial
Bützow, Landkreis Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Germany GPS-Latitude: 53.8475966, Longitude: 11.9653804
Plot
Grabstein nicht mehr vorhanden.
Memorial ID
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Dr. Hans Wilhelm Theodor Otto Barnewitz wurde 05.10.1885 als Sohn des Pastors Julius Carl Paul Barnewitz und der Hermine Auguste Elsbeth Dosse in Woserin, Landkreis Parchim, geboren. Während der Volksschule erhielt er Privatunterricht von seinem Vater. Mit 14 ging er in Wolfenbüttel auf das Herzogliche Gymnasium, welches er 1904 mit der Reifeprüfung verließ. Es folgten Jahre des Studiums der klassischen Philologie, Geschichte und Kunstgeschichte in München und Rostock. Nachdem Hans W. Barnewitz 1910 die Oberlehrerprüfung bestanden hat, war er 1911/12 als wissenschaftlicher Hilfslehrer am Gymnasium Carolinum zu Neustrelitz tätig. Dort lernte er auch Richard Wossidlo kennen. Ihre gemeinsame Liebe zur mecklenburgischen Heimat und zum Niederdeutschen, die Sammlung von Sagen und Sprichwörtern sowie das schriftliche Bewahren von Sitten und Bräuchen führte zu einer intensiven Freundschaft und spiegelte sich in einem regen Briefwechsel wieder. Nach bestandener Doktorprüfung an der Universität Rostock wurde Barnewitz 1914 Oberlehrer am Friedrich-Franz-Gymnasium Parchim. Jedoch wurde er im gleichen Jahr Soldat in einem mecklenburgischen Infanterieregiment und machte, zuletzt als Leutnant, die Schrecken des Krieges bis zum Ende mit. Er setzte sein Studien in Greifswald fort und begann am 1. April 1920 seine Lehrtätigkeit am Realgymnasium in Bützow, das dem nunmehr 35-Jährigen zur zweiten Heimat wurde. Die Zeit war geprägt von einem umfangreichen Quellenstudium zur Mecklenburger Heimat- und Volkskunde. Anlässlich des 700-jährigen Bestehens von Bützow 1929 verfasste Dr. Barnewitz aus den in den Archiven vorhandenen Quellen eine erste Geschichte der Stadt seit dem Mittelalter. Während der 700-Jahr-Feier hielt er am 10. Juni 1929 im Hamburger Rundfunk einen vielbeachteten Vortrag über Bützow. Auch im Jahr 1929 übernahm Dr. Barnewitz ehrenamtlich die wissenschaftliche Leitung des Heimatmuseums, das der Heimatverein in zwei Räumen des ehemaligen Küsterhauses in der Kirchenstraße 13 eingerichtet hatte.
Trotz Drucks trat Dr. Barnewitz auf Grund seiner christlichen Überzeugung nie in die Nazipartei ein. Und als nunmehriger kommissarischer Leiter der Oberschule für Jungen - ausgehend von eigenen Kriegserfahrungen und dem Verlust seines Sohnes im 2. Weltkrieg versuchte er, seine Primaner dazu zu bewegen, erst ihre Schule zu beenden, bevor sie sich freiwillig zur Front meldeten. Nach dem Krieg war Dr. Barnewitz bis zur Abberufung 1946 als Schulleiter tätig, blieb anschließend als Lehrer für Latein und Deutsch bis zu seinem Ruhestand 1950 an der Bützower Schule.
Jedoch war Müßiggang nie seine Eigenart. Nachdem 1948 unter der Leitung von Dr. Barnewitz das Heimatmuseum zu Bützow in der Gartenstraße wieder eröffnet wurde, übernahm er 1950 ehrenamtlich die wissenschaftliche Bearbeitung und Auswertung der historischen Bestände des Bützower Stadtarchivs. U. a. legte er eine Stadtakten- und eine umfangreiche Flurnamenkartei an. Zum 725-jährigen Stadtjubiläum verfasste er einen Teil der Festschrift. Nach einem erfüllten und arbeitsreichen Leben, geprägt von der Erforschung der
Mecklenburger Volkskunde und Geschichte, verstarb Dr. Hans W.
Barnewitz am 6. Februar 1968.
Dr. Hans Wilhelm Theodor Otto Barnewitz wurde 05.10.1885 als Sohn des Pastors Julius Carl Paul Barnewitz und der Hermine Auguste Elsbeth Dosse in Woserin, Landkreis Parchim, geboren. Während der Volksschule erhielt er Privatunterricht von seinem Vater. Mit 14 ging er in Wolfenbüttel auf das Herzogliche Gymnasium, welches er 1904 mit der Reifeprüfung verließ. Es folgten Jahre des Studiums der klassischen Philologie, Geschichte und Kunstgeschichte in München und Rostock. Nachdem Hans W. Barnewitz 1910 die Oberlehrerprüfung bestanden hat, war er 1911/12 als wissenschaftlicher Hilfslehrer am Gymnasium Carolinum zu Neustrelitz tätig. Dort lernte er auch Richard Wossidlo kennen. Ihre gemeinsame Liebe zur mecklenburgischen Heimat und zum Niederdeutschen, die Sammlung von Sagen und Sprichwörtern sowie das schriftliche Bewahren von Sitten und Bräuchen führte zu einer intensiven Freundschaft und spiegelte sich in einem regen Briefwechsel wieder. Nach bestandener Doktorprüfung an der Universität Rostock wurde Barnewitz 1914 Oberlehrer am Friedrich-Franz-Gymnasium Parchim. Jedoch wurde er im gleichen Jahr Soldat in einem mecklenburgischen Infanterieregiment und machte, zuletzt als Leutnant, die Schrecken des Krieges bis zum Ende mit. Er setzte sein Studien in Greifswald fort und begann am 1. April 1920 seine Lehrtätigkeit am Realgymnasium in Bützow, das dem nunmehr 35-Jährigen zur zweiten Heimat wurde. Die Zeit war geprägt von einem umfangreichen Quellenstudium zur Mecklenburger Heimat- und Volkskunde. Anlässlich des 700-jährigen Bestehens von Bützow 1929 verfasste Dr. Barnewitz aus den in den Archiven vorhandenen Quellen eine erste Geschichte der Stadt seit dem Mittelalter. Während der 700-Jahr-Feier hielt er am 10. Juni 1929 im Hamburger Rundfunk einen vielbeachteten Vortrag über Bützow. Auch im Jahr 1929 übernahm Dr. Barnewitz ehrenamtlich die wissenschaftliche Leitung des Heimatmuseums, das der Heimatverein in zwei Räumen des ehemaligen Küsterhauses in der Kirchenstraße 13 eingerichtet hatte.
Trotz Drucks trat Dr. Barnewitz auf Grund seiner christlichen Überzeugung nie in die Nazipartei ein. Und als nunmehriger kommissarischer Leiter der Oberschule für Jungen - ausgehend von eigenen Kriegserfahrungen und dem Verlust seines Sohnes im 2. Weltkrieg versuchte er, seine Primaner dazu zu bewegen, erst ihre Schule zu beenden, bevor sie sich freiwillig zur Front meldeten. Nach dem Krieg war Dr. Barnewitz bis zur Abberufung 1946 als Schulleiter tätig, blieb anschließend als Lehrer für Latein und Deutsch bis zu seinem Ruhestand 1950 an der Bützower Schule.
Jedoch war Müßiggang nie seine Eigenart. Nachdem 1948 unter der Leitung von Dr. Barnewitz das Heimatmuseum zu Bützow in der Gartenstraße wieder eröffnet wurde, übernahm er 1950 ehrenamtlich die wissenschaftliche Bearbeitung und Auswertung der historischen Bestände des Bützower Stadtarchivs. U. a. legte er eine Stadtakten- und eine umfangreiche Flurnamenkartei an. Zum 725-jährigen Stadtjubiläum verfasste er einen Teil der Festschrift. Nach einem erfüllten und arbeitsreichen Leben, geprägt von der Erforschung der
Mecklenburger Volkskunde und Geschichte, verstarb Dr. Hans W.
Barnewitz am 6. Februar 1968.

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